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WDR Zukunftsreport: Generation Alpha, die Zielgruppe von übermorgen

By 08.11.2021November 25th, 2022No Comments

In den Innovations Hubs des WDR denken die Journalist*innen und Zukunftsforschenden bereits zwei Schritte voraus. Statt sich mit der aktuell stark umworbenen jungen Zielgruppe Gen Z auseinanderzusetzen, fragen sie sich dort, wie junge Menschen der Generation Alpha im Jahr 2035 Medien konsumieren werden.

Wer ist eigentlich Generation Alpha? 
Zur Generation Alpha gehören nach dem Modell, das der WDR verwendet, die Jahrgänge 2010 bis 2024. Also Kinder und Jugendliche, die auf die Welt kamen, als iPads längst ein etabliertes Medium waren. Generation Alpha ist demnach der Nachfolger der Gen Z. Ihre Eltern stammen aus der Gen X und Gen Y. Alphas sind im Gegensatz zu früheren Zielgruppen von Geburt an von digitalen Medien und künstlicher Intelligenz umgeben. Abseits dessen wachsen sie in einer Welt auf, die sich der Klimakatastrophe bewusster wird und einer Wirtschaft, die neue Ansätze für ökologische Nachhaltigkeit finden muss. Wichtige Werte und Güter sind für sie Familie und Sicherheit. 

Der WDR zitiert den renommierten Gen Alpha-Forscher Mark McCrindle wie folgt: 

“GENERATION ALPHA IS PART OF AN UNINTENTIONAL GLOBAL EXPERIMENT WHERE SCREENS ARE PLACED IN FRONT OF THEM FROM THE YOUNGEST AGE AS PACIFIERS, ENTERTAINERS AND EDUCATIONAL AIDS.”

 

Wie leben junge Zielgruppen im Jahr 2035? 
Der WDR nähert sich dieser Frage in seinem Zukunftsreport mithilfe dreier Personas. Was auffällt: Alle drei haben persönliche, digitale Assistenten, die ihren Alltag erleichtern und sie durch das Tagesgeschehen navigieren. 

Das Verhältnis zu Datenschutz fällt ambivalent aus. Während eine Persona den Deal “Daten gegen Leistung” unbekümmert eingeht, programmiert eine andere Persona sich Anwendungen lieber selbst. 

 

Thesen für die Medienarbeit

Aus den Personas und aktuellen Forschungsergebnissen leitet der WDR Thesen ab. Im Folgenden sind die Thesen mit Bezug zu Medienkonsum und Medienproduktion aufgeführt. 

  •  Alphas konsumieren hyperpersonalisierte Inhalte, die sich an wechselnde Stimmungen, Bedürfnisse, Geräte und Aufenthaltsorte anpassen. So wird jede und jeder Alpha zum Gravitationszentrum ihres oder seines individuellen Universums, in dem Inhalte bei jeweils passender Gelegenheit auf sie oder ihn zufliegen.
  • Durch die Fragmentierung des digitalisierten Medienmarktes erreichen Medienhäuser die Alphas schwerer und können kaum noch massenmediale Momente erzeugen.

  • Alphas sind es gewohnt, dass alle Angebote, Geräte, Dienstleistungen und Personen miteinander vernetzt sind und ihnen das Leben leichter machen.

  • Alphas steuern ihre Medienwelt mit ihren Augen, mit Gesten und mit ihrer Stimme.

  • KI-Assistenten sind die Gatekeeper für den Medienkonsum. Sie unterstützen den Alltag der Alphas – vom Aufstehen bis zum Zubettgehen.

  • Gaming ist fester Bestandteil des Alpha-Alltags. Games sind multioptionale Plattformen, die sich nicht mehr nur auf das eigentliche Gaming fokussieren. Sie sind auch ein Ort für Medieninhalte.

  • In Medienunternehmen werden KI-Assistenz-Systeme in der gesamten Wertschöpfungskette eingesetzt. Alphas haben keine Berührungsängste im Umgang und in der Arbeit mit KI-Systemen.

 

Für die Arbeit der öffentlich-rechtlichen Medien wird weiter festgestellt:

  •  Wir glauben nicht daran, dass wir die Generation Alpha noch mehrheitlich über Radio und Fernsehen erreichen können. Stattdessen sollten wir uns darauf konzentrieren, die individuellen Bedürfnisse der Alphas im digitalen und virtuellen Raum zu kennen und entsprechend passgenaue Angebote zu machen. 
  • Wir sollten einen Weg finden, die Generation Alpha mit hyperpersonalisierten Inhalten zu versorgen. Dafür verarbeiten wir Daten unserer Nutzer:innen, stellen aber sicher, dass nie die Transparenz darüber verloren geht, welche Daten wir sammeln und wofür wir sie einsetzen.

  • Wir sollten uns damit befassen, wie künstliche Intelligenz die Produktion, Distribution und Nutzung von Medien beeinflussen wird. Im WDR wird sich künftig sogar ein eigenes Team mit diesen Fragen beschäftigen – auch für die ARD.

  • Als Arbeitgeber werden wir künftig Alphas als Mitarbeiter:innen für den WDR gewinnen wollen. Das wird schwierig, weil wir heute nicht mehr so selbstverständlich wie in der Vergangenheit als attraktiver, innovativer und vielfältiger Arbeitgeber wahrgenommen werden. Dabei gibt es im WDR zahlreiche unterschiedliche spannende Jobprofile von Projektmanager:in über Programmierer:in bis Mediengestalter:in. Das müssen wir bekannter und transparenter machen. 

  • Wir möchten, dass die Menschen uns vertrauen – und arbeiten dafür, dass auch die Generation Alpha uns als vertrauensvolles Gegenüber wahrnimmt. Deshalb wollen wir den Dialog mit den Nutzer:innen stetig fortsetzen – wie zum Beispiel gerade erst im Zukunftsdialog der ARD.

  • Wir sollten unsere Erkenntnisse über die Generation Alpha und nachfolgende Generationen nie als final betrachten. Durch den ständigen Austausch mit der Generation Alpha und den Nutzer:innen aller anderen Generationen wollen wir erfahren, wie sich ihre Lebenswelten verändern, welche neuen Bedürfnisse entstehen – und was vielleicht auch keine Rolle mehr spielt.

Der Link zum Report
Der Link zur Themenseite auf zukunft.wdr.de

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