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Unter dem Titel “Die Gen Z hat immer Recht. Wie radikaler Optimismus hilft, neue Zielgruppen zu erreichen.” haben jule und das SZ Institut eine Konferenz rund um Nachrichtenmedien und das Bild Medienschaffender von der Gen Z veranstaltet. Hier geht es zu den Learnings und Präsentationen.
Check-In: Welches Bild haben die Teilnehmenden von der Gen Z?
Zum Check-In ging es um das Bild der Teilnehmenden von der Gen Z, der Generation der zwischen 1995 und 2010 Geborenen. Die Teilnehmenden charakterisierten die Gen Z mit eigenen Begriffen u. a. wie folgt:
Ihre Einschätzung zur Gen Z insgesamt und deren Beziehung zu Nachrichtenmedien ist überwiegend optimistisch, wie die Einordnung der Teilnehmenden an der Pinwand zeigt.
Die Herausforderungen der Medienschaffenden im Umgang mit und im Produzieren für die Gen Z zeigte sich in den Vorträgen und Diskussionen.
Das sind die übergreifenden Themen der julecon 2024 und die wichtigsten Learnings, die die Teilnehmenden gemeinsam herausgearbeitet haben.
Heterogenität der Gen Z
Das wichtigste Learning der jüngsten Arbeit mit und für die GenZ von Amelie Marie Weber, Redakteurin und Presenterin Social Media bei der Tagesschau, ist, dass Generationen heterogen sind. Es erscheint wie eine Binsenweisheit, betont die Journalistin, Social-Media-Expertin und Buchautorin, deren Erkenntnisse auf den Recherchen für ihr Buch “Generation Hoffnung” sowie ihrer erfolgreichen journalistischen Arbeit auf diversen Social Media-Plattformen beruhen. Man müsse sich immer wieder vor Augen führen, so Weber, welche verschiedenen Lebensphasen und auch unterschiedlichen Lebensentwürfe in Generationen steckten.
Präsentation Generation Hoffnung
Verbindend: Gen Z strebt nach Mental Health und Work-Life-Balance
Bei aller Heterogenität, gemeinsam ist der Gen Z die hohe Bedeutsamkeit mentaler Gesundheit und das Streben nach einem ausgeglichenen Verhältnis von Arbeit und Privatleben. Das betonen Amelie Marie Weber und die Referentinnen vom MADSACK Medien Campus, Anika Schock und Melissa Gonsior. Sie haben beim Mediencampus, der zentralen Ausbildungseinheit der MADSACK Mediengruppe, tagtäglich mit Angehörigen der Gen Z zu tun – im Recruiting, im Onboarding, in der innerbetrieblichen Ausbildung in Verlag und Redaktion.
Kommunikation mit der Gen Z – anerkennend und dialogorientiert
Die Gen Z wünscht sich Wertschätzung und Anerkennung. Das haben Melissa Gonsior und Anika Schock vom MADSACK Mediencampus festgestellt. Erhalten die jungen Arbeitnehmenden Feedback, dann seien sie loyale, fleißige Mitarbeitende, die auch gerne Verantwortung übernehmen.
Ein Dialogprojekt kann außerdem als Vorbild dienen, wie man mit Vertreter*innen der GenZ ins Gespräch kommt. Carlotta Wald, Redakteurin der ZEIT und djs-Absolventin, berichtete vom ZEIT-Projekt #deutschlandspricht. Dabei werden Menschen mit gegensätzlichen politischen Einstellungen zu einem Vier-Augen-Gespräch vermittelt. Ein Ansatz, von dem viele Teilnehmenden der julecon 2024 glauben, dass er sich auch lokal realisieren lässt.
ZEIT-Projekt #deutschlandspricht
Lebensnah und ernsthaft – wie will die Gen Z ihre Nachrichten?
Nachrichten für die Gen Z sollten Bezug zu ihrer Lebenswelt haben. Nina Tschan, Leiterin Digitales und Mitglied der Chefredaktion Pforzheimer Zeitung, berichtete von Lokalberichterstattung im Videoformat auf Instagram und TikTok.
Die GenZ als User*innen von journalistischen Inhalten wünscht sich, ernst genommen zu werden, bevorzugt eine ernsthafte und nicht jugendliche Ansprache. Diese Erfahrungen hat Dario Nassal, Gründer und Geschäftsführer von Buzzard, gemacht. Buzzard ist eine News-App, deren Ziel es ist, die verschiedenen Positionen zu Nachrichtenthemen gleichberechtigt darzustellen und so Schüler*innen Meinungsbildung zu ermöglichen. Seine Learnings basieren auf mehr als 50 Workshops mit Schüler*innen.
Begegnung auf Augenhöhe kann aber auch sein, ernsthafte politische Themen locker zu vermitteln. Diese Erfahrung berichtete Davide Bortot, dessen Agentur ACB Stories mit FOMO einen im Hörer*innenmarkt sehr erfolgreichen Nachrichtenpodcast für die Gen Z produzierte, im Gespräch mit Moderator Dirk von Gehlen. Dass FOMO letztlich doch eingestellt wurde, schreibt Bortot den hohen Produktionskosten und der problematischen Refinanzierung von Nachrichtenpodcasts insgesamt zu.
Optimismus bei Medienmacher*innen und der GenZ
Ein weiterer Wunsch eint viele Vertreter*innen der GenZ: der Wunsch nach Optimismus – Optimismus für ihr Leben und in den Nachrichten. Auch Medienschaffende haben das erkannt. So präsentiert sich die Augsburger Allgemeine seit drei Jahren mit dem Rocketeer-Festival als Moderatorin einer Community, die mit ihrer Innovationskraft die Zukunft aktiv gestaltet. Christiane Zaunitzer, Lead Konferenzen und Entwicklung neue Medienformate bei pddigital, schilderte, wie beim Rocketeer Schüler*innen, Studierende, Start-Ups und gestandene Unternehmen mit positivem Spirit aufeinander treffen, um voneinander zu lernen.
Nachrichtenmüdigkeit mit positiven Nachrichten und konstruktivem Journalismus begegnen
Die Nachrichtenmüdigkeit der Gen Z ernst nehmen und das zeigen, was Hoffnung macht, das empfiehlt Amelie Marie Weber allen Medienschaffenden. Das Team der Tagesschau habe dieses Prinzip verinnerlicht und zeige nach schlimmen Beiträgen immer etwas Hoffnungsvolles.
Auch konstruktiver Journalismus, der Lösungen aufzeigt und so Hoffnung machen kann, kommt bei User*innen gut an. Ein Beispiel dafür ist das Projekt Plan D der ZEIT. Die Redaktion hat die ZEIT-Lesenden nach den drängendsten Problemen in Deutschland sowie ihren Lösungsvorschlägen gefragt. Noch im Mai soll eine erste Auswertung abgeschlossen sein und die Redaktion beginnt mit der Berichterstattung.
Aufruf zum Projekt Plan D (ZEIT)
Feedback der Teilnehmenden und digitale Fortsetzung
Die julecon 2024 hat im Feedback einen NPS von 90. Die Mehrheit der Teilnehmenden wünscht sich im Herbst eine digitale Fortsetzung.
Präsentationen von der julecon 2024
Impressionen von der julecon 2024
