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Schulprojekte der Zeitungsverlage – digital ist besser. Oder?

By 03.03.2023März 8th, 2023No Comments

Als die Welt noch überschaubarer war, sah das medienpädagogische Engagement von Zeitungsverlagen so aus: Vier Wochen lang machten Schulen landauf, landab bei Zisch oder KLASSE! mit und bekamen Klassensätze der gedruckten Zeitung vors Schultor geliefert. Im Unterricht wurde die Zeitung besprochen und brav gelesen. Besonders engagierte Klassen gingen auf Recherche und schrieben Artikel. Besonders engagierte Zeitungen veröffentlichten diese Artikel einigermaßen zeitnah und schickten Redakteur*innen in die Klassen.

Dann kam die Digitalisierung. Und mit ihr jede Menge Fragen, auch im Hinblick auf die Schulprojekte.

Wir schaffen mit unserer Videokonferenzreihe Digital Shift der Schulprojekte eine Austauschplattform für die Verlage zur Weiterentwicklung – vulgo: Digitalisierung – der im ersten Absatz beschriebenen Initiativen.

Zuletzt trafen wir uns Ende Februar, und bei der Runde wurde einmal mehr deutlich, dass die Digitalisierung vor allem zu einer Pluralisierung der Projektvarianten geführt hat. Und zu vielen Fragen.

Zusammenfassung der Videokonferenz Digital Shift im Februar

Erste Verlage haben z. B. die gedruckte Zeitung ganz aus den Projekten herausgenommen und stellen nur noch die digitalen Produkte wie E-Paper, +Zugänge oder NewsApps zur Verfügung. Solche Entscheidungen sind meist getrieben von einer Mischung aus Kostendruck und dem Glauben daran, dass Print für heutige Schülergenerationen in der Zukunft keine Rolle mehr spielen wird. Digital ist also erstmal besser, weil kostengünstiger und zielgruppengerechter – oder?

Rein digitale Projekte schrecken bestimmte Lehrkräfte ab, auch wenn es mit Blick auf die eigentliche Zielgruppe – nämlich Schüler*innen – wohl richtig ist, so vorzugehen. Umgekehrt muss man sich fragen: Wie lange reüssiert man mit einem printzentrierten Projekt noch, wenn die nachwachsende Lehrergeneration schon selbst nicht mehr printsozialisiert ist?

Grundschulen sind anders schwierig: Entwicklungspsychologisch sind Printprodukte für jüngere Kinder besser als digitales Lesen. Heißt das, wir geben diese Zielgruppe in den Schulprojekte ganz auf, weil Print bei ihr vermeintlich keine Zukunft hat, und erreichen sie erst in der weiterführenden Schule?

Manchmal ist es viel banaler: Solange die Schulen noch nicht flächendeckend in der digitalen Welt angekommen sind – Stichworte WLAN und Geräteausstattung – wird die gedruckte Zeitung im Schulkontext flexibler einsetzbar sein als ein +Abo.

Man muss also wohl das eine tun ohne das andere zu lassen – wie so häufig in unserer Branche. Wer also weiterhin Reichweite in den Schulen will, um junge Menschen und Lehrkräfte als Multiplikatoren zu erreichen, muss ein flexibles Angebot unterbreiten, das die gesamte Produktpalette des Zeitungshauses abbildet. Und auch einen Weg finden, diejenigen Lehrkräfte zu erreichen und mit einem Projekt zu überzeugen, die heute noch gar nicht wissen, dass sie mit Nachrichteninhalten in der Schule modern und digital arbeiten könn(t)en. Diese beiden Gruppen sitzen vielleicht im Lehrerzimmer nebeneinander. Oder sie unterrichten an unterschiedlichen Schulen.

Wer zu dieser komplexen Sachlage Ansichten und Lösungen beitragen kann, der möge sich in unserer kommenden Videokonferenz Digital Shift der Schulprojekt am 20. April einbringen. Hier geht es zur Anmeldung.

Dieser Text ist das Editorial des Februar-Newsletters. Falls Sie den Newsletter noch nicht empfangen können Sie ihn hier abonnieren.